Fuck yeah - Das hat sich gelohnt!

So war der die Info- & Austauschveranstaltung am 16. November 2022

Fuck yeah - am 16. November lud das N!-Ref in den Multimediaraum von N27 eingeladen - ganz analog aber auch digital.

Dabei stand vor Allem die Arbeit des Referats des vergangenen Jahres im Vordergrund, die zu einem guten Teil aus den Bemühungen für die Einrichtung eines “Nachhaltigkeitsbüros” oder “Green Office” beruht haben.

Dabei handelt es sich um eine strukturelle Einheit innerhalb der Uni, in der Uni-Mitarbeitende und Studierende gemeinsam an dem transformativen Wandel der Universität und deren nachhaltige Entwicklung arbeiten, Projekte begleiten, durch Fachkompetenz unterstützen und die Vernetzung der bestehenden Strukturen gewährleisten.

Korrespondent in Frankfurt: Emil!

Dafür haben die Referent:innen 2022 verschiedene “Fortbildungsmaßnahmen” (z. B. Wandercoaching netzwerk n), Inhaltliche Arbeit (Wie kann das in Ulm aussehen? Wer hat ein Interesse an so einer Struktur?), Vernetzungsarbeit und Kommunikation mit potentiellen Interessensvertretern, Austausch mit anderen Green Offices und einiges mehr organisiert und deren Ergebnisse in der Veranstaltung am Mittwoch vorgestellt.

Digital zugeschaltet war außerdem Emil, ein studentischer Mitarbeiter der Goethe Uni Frankfurt, der die Etablierung des Nachhaltigkeitsbüros dort genauer beschrieben hat. Unten ist eine kurze Zusammenfassung Videogesprächs während der Veranstaltung am Mittwoch.

Ein unerwarteter Einschub kam dann am Schluss noch von Vizepräsidenten Prof. Michael Kühl, der mit aktuellen Daten der Ökobilanzierung der Uni und der Darstellung der Handlungsoptionen und Strategien der Uni Ulm zum ersten mal ein abgerundetes und aktuelles Bild über den derzeitigen Stand bzgl. der Nachhaltigkeitsstrategie geben konnte.

Dabei stellte sich letztendlich auch heraus, dass die StuVe über wenig davon überhaupt Bescheid wusste und die Vorträge des Abends nicht aufeinenader abgestimmt waren; deutliches Verbesserungspotential in puncto der Kommunikation also! Aber umso besser, dass sich diese Tatsache so deutlich dargestellt hat an dem Abend. Dadurch konnten alle Anwesenden gleich darüber ins Gespräch kommen, wie die Zusammenarbeit in Zukunft deutlich verbessert werden könnte: z. B. über eine erhöhte Frequenz ähnlicher, öffentlicher Veranstaltungen und unkomplizierteren, zwangloseren Austausch der Aktiven auf Uni- und studentischer Seite. Dabei könne auch das Studiwerk eingebunden werden. Mit gebündelten Mitteln, Netzwerken und Möglichkeiten ließe sich auf jeden Fall mehr erreichen.

Insofern war der Abend trotz der Überraschungen zum Schluss ein großer Erfolg. Wir sind gespannt, wie es weiter geht.

Die Präsentation und eine Ideenpinnwand sind online zu finden. Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden!

Eure Nachhaltigkeitsreferentinnen Lea, Ellen & Lisanne

 

Fragen und Antworten von Emil aus Frankfurt:

Das Nachhaltigkeitsbüro der Uni ist aus dem internationalen Green Office Movement entstanden. Dabei hat es sich von einer kritischen Masse an Studierenden, die ehrenamtliches, studentisches Engagement aufbrachten zu einer strukturellen Einrichtung mit (Vollzeit-)stellen und studentischer Beteiligung gewandelt.

Wie lief Die Etablierung eines Nachhaltigkeitsbüros in Frankfurt ab?

Es gab verschiedene Phasen: Engagement in Gruppen wie z.B. für Students For Future war groß in Frankfurt, dadurch waren sehr viele Studierende im Green Office Movement aktiv und es gab viele Aktionen (z. B. Umsonst-Flohmarkt, …). Mit Corona ist dann aber leider vieles auf der Strecke geblieben. Davor ist aber noch eine Arbeitsgruppe des Senats entstanden, für die sich auch der Kanzler freiwillig verpflichtet hat. In dieser wurde jeden Monat ein Treffen mit einem Thema zur Nachhaltigkeit abgehalten, z. B. Mobilität an der Uni, etc. Die Kommunikation war gut und es gab einen konsturktiven Wissensaustausch untereinander, wobei sich schnell herausstellte, dass viele Ideen zwar vorhanden aber keine zeitlichen Kapazitäten verfügbar seien. Daraufhin haben sich einige engagierte Studis über Fördergelder informiert und einen Antrag für die Finanzierung von 5 Stellen aus einem Fördertopf zum Thema Innovation und Strukturentwicklung gestellt, die dann auch genehmigt wurden. Die Aufgaben wurden dann erst einmal in Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, … + 3 HiWi-Stellen.

Wo sind bei euch noch Verbesserungspotentiale?

Vieles scheitert an Kapazitäten. Es gibt einfach sehr viele Aufgaben, weswegen die 2 Stellen sehr ausgelastet sind. Z. B. ergeben sich To-Dos aus dem Nachhaltigkeitsbericht des Landes Hessen, wodurch CO2 reduzierende Maßnahmen nicht in dem Umfang angegangen werden können.

Gibt es sowas wie “Lessons learned?” - Was sollte man bei der Planung berücksichtigen?

  • Bei der Etablierung ging es oft nicht weiter, da das Präsidium keine Kapazitäten hatte, neue Kapazitäten zu schaffen. Dieses Problem haben die Studis gelöst, indem sie inhaltliche Vorarbeit geleistet haben.
  • Ziel ist eigentlich die CO2 Reduzierung. Aber dafür braucht es konkrete Projekte und nicht nur Berichterstattung. Darauf hätte man in Frankfurt eventuell mehr Prio legen sollen.
  • Eigentlich finden alle Nachhaltigkeit toll! - ABER viele wollen oder können Projekte oder Ideen nicht genehmigen. Learning: Es ist sinnvoller, direkt mit der “höchsten Instanz” zu reden und sich nicht mit der Verwaltung herumzuschlagen.
  • Das Bundesland hat i. d. R. mehr Mittel nur hat die Landesregierung oft nicht so viel Ahnung, wie die Lage vor Ort überhaupt ist und freuen sich daher auf Hinweise.

Wie leicht ist es, an Zahlenwerte zu kommen, wenn es um Berichtschreibung oder darum geht, Potentiale aufzudecken?

Dazu ein Beispiel: Flugreisen an der Uni sollen reduziert werden. Das Problem: Die Uni erfasst nicht, wie viele Flugstrecken genehmigt wurden, da es kein geeignetes, digitales Formular gibt. Also: Es ist nicht so einfach! Bzw. manchmal gar nicht möglich. Zumal ein großer Teil der Emissionen im Scope 3-Emissionen sind.

Aktuell wird deswegen in Frankfurt diskutiert, welche Scopes für die Ökobilanzierung miteinbezogen werden.

Wie sehr kümmert sich das Nachhaltigkeitsbüro neben ökologischen Belangen auch um soziale?

Akuell liegt in Frankfurt der Fokus schwerer auf den ökologischen Aspekten, aber an sich greifen die Bereiche ja ineinander. Das Büro arbeitet z.B. auch eng mit der studentischen Gewerkschaft zusammen.